9.3 Verbundsysteme

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Ganz klassisch werden Kunststoffverblendungen mit mechanischen Retentionen am Metallgerüst befestigt. Dazu gibt es mehrere,teilweise parallel nutzbare Möglichkeiten:

  • "Uhrglasfassung" am Rand der Verblenndfläche.
  • Kugelförmige Retentionen auf der Verblendfläche.
  • Splitterförmige Retentionen auf der Verblenfläche.
  • Aufrauhen der Verblendfläche durch Abstrahlen.


Der rein retentive mechanische Verbund zwischen einer Kunststoffverblendung und dem Metallgerüst kann chemisch unterstützt werden. Die Firma 3M Espe bietet z.B. seit vielen Jahren mit Rocatec ein Verfahren an, das eine solche chemische Unterstützung bietet.

Dieser werkstoffkundliche Artikel zum Rocatec-Verfahren ist ein prima Grundlage zum genauen Verständnis der Vorgänge bei der Anwendung.


Vereinfacht geschieht dabei folgendes:

  1. Die Oberfläche des Metallgerüstes wird mit 110mμ Korund abgestrahlt. Sie wird so gesäubert und mit sehr feinen Retentionen versehen.
  2. Die Oberfläche wird mit keramisiertem 110mμ Korund abgestrahlt. Das bedeutet, das Strahlgut ist mit einer Silizionoxidschicht beschichtet. Diese Schicht bleibt beim Aufprall auf der Gerüst-Oberfläche teilweise dort "hängen". Die Bewegungsenergie des Strahlgutes sorgt für diese Übertragung. Einen solchen Vorgang, bei dem Kräfte (die Bewegungsenergie) eine chemische Reaktion (Anhaftung des Siliziumoxids an der Gerüst-Oberfläche)auslösen, nennt man tribochemisch.
  3. Nun wir die Oberfläche silanisiert. Dabei werden Moleküle aufgetragen, die ein anorganisches Ende und ein organisches Ende haben. Das anorganische Ende verbindet sich mit dem Siliziomoxid auf der Gerüst-Oberfläche, das organische Ende kann sich mit jedem methacrylhaltigen Kunststoff verbinden.


Cool, oder ;-)!