LS7.1 Lebenslauf von Alfred Gysi

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Wer war Gysi?

Studium in den USA

  • 1887 Zahnärzteprüfung in der Schweiz
  • Er untersuchte die Auswirkungen von Zahnkaries
  • Danach beschäftigte er sich mit der Okklusionslehre und der Totalprothetik
  • 1908 stellte er den ersten „Simplex Artikulator“ vor (individuelle Einstellmöglichkeiten, Gesichtsbogen, Zentrikregistrat)
  • 1912 folgte er einem Ruf in die USA
  • Dort entwickelte er nach seinen Forschungen die Anatoformzähne (Sie basieren auf dem von Gysi festgestellten direkten Zusammenhang zwischen Kiefergelenksfunktion und Zahnfunktion)
  • Er erfand den Trubyte Artikulator
  • 1928 gab er die Empfehlung, bei einem Interalveolarwinkel unter 80° Totalprothesen im Kreuzbiß aufzustellen
  • 1948 wurde sein Gedankengut zum ersten Mal als Empfehlung für das Aufstellen von Zähnen veröffentlicht.

Gysi war der Ansicht, daß die UK-Bewegung auf die Bewegung der Kiefergelenke zurückzuführen sei. Er ließ neuromuskuläre Zusammenhänge außer Acht. Damit sind für die Rekonstruktion der Zähne seiner Ansicht nach der inzisale Führungsstift und die Gelenken am Artikulator ausschlaggebend. Er ging von einem 4-Phasen Rundbiß aus, in den sich die Kaubewegung des Menschen aufgliedern lasse.

  • Öffnen des UK
  • Seitwärtsbewegung des UK
  • Schließen und damit Zerquetschen der Nahrung
  • Zerreiben der Nahrung beim Eingleiten in die zentrische Okklusion

Aufstellen nach Gysi

Gysi setzt für seine Aufstellhinweise die Verwendung seiner Artikulatoren Simplex oder Trubyte voraus. Zur Zahnauswahl zieht er die Kopfform des Patienten heran (siehe Lernsituation „Auswahl der Zähne“). Er unterscheidet 4 Arbeitsschritte der Aufstellung Totaler Prothesen:

  1. Die oberen Frontzähne
  2. Die unteren Frontzähne
  3. Die oberen Seitenzähne
  4. Die unteren Seitenzähne

Um die Kompensationskurven aufzustellen, verwendetet er eine sogenannte Okklusionsplatte. Bestimmte Inzisalkanten und Höckerspitzen mußten diese Platte berühren, bestimmte durften es nicht. Um die Abstände zur Okklusionsplatte zu standardisieren und damit wiederholbare Ergebnisse zu erzeugen, erfand Gysi Keile mit verschiedenen Winkeln, die unter bestimmte Zähne geschoben werden mußten. Gysis Untersuchungen, Lehren und Verfahren sind Grundlage der modernen Prothetik geworden. In allen geläufigen Aufstellmethoden bzw. -systemen finden sich Bestandteile des seines Werks wieder.