Lernsituation 8.2 - Fertigung einer Brücke - Einbetten und Vorwärmen
Die Firma Magic Molar GmbH mit Sitz in Düsseldorf stellt Sie als Zahntechniker*in ein. Sie sollen direkt in der ersten Woche das Gießen übernehmen.
Folgender Auftrag ist zu fertigen und soll ausführlich für die Prozesssteuerung (Prozesse wie Einbetten, Gießen usw. sollen möglichst gleich ausgeführt werden), Medizinprodukteverordnung und Qualitätssicherung dokumentiert werden:
Der Patient Kenneth Scott Carson soll eine Brücke von 13-17 erhalten. 13, 14 verblendet, 15, 16 nicht verblendete Brückenkörper und 17 nicht verblendet. Die Scans wurden digital zugesendet und bereits ausgedruckt.
Der Patient hat sich für eine hochgoldhaltige Legierung entschieden. Diese muss jetzt eingebettet werden.
Die Wachsmodellation muss "richtig" angestiftet werden und anschließend "richtig" eingebettet werden.
Alles verstanden?
Was ist zu tun?
Modellation anstiften
Die Wachs hinterlässt in der Einbettmasse eine Negativform (Hohlform) in der unsere geschmolzene Legierung (Gießtemperatur) fließen kann. Dann fängt die Legierung schon an sich abzukühlen bis zur Liquidustemperatur. Die Schrumpfung zwischen der Gießtemperatur (vollständig flüssig) über die Liquidustemperatur (Beginn Erstarrung) bis zur Solidustemperatur (vollständig erstarrt) beträgt ca. 5 % des Volumens. Die Schwindung zwischen der Liquidustemperatur und der Solidustemperatur nennt man Erstarrungskontraktion.
————-Abbildung Schrumpfung Volumen / Temperatur —————— ——- Seitenzahlen ———
Arbeitsauftrag
Erarbeite anhand der Literatur (Der passgenaue Dentalguss; Heraeus 1999) wie man die Erstarrungskontraktion (Schrumpfung bei der Erstarrung) ausgleichen kann. Beachten Sie dabei:
- Positionierung des Objektes in der Muffel
- Gusskanäle
- Zusätzliche Wachsobjekte
Der Maschinenbau-Ingenieur Andreas Sabath hat eine Gießtechnik entwickelt, die viele Probleme mit dem dentalen Guss vermeiden soll. Diese wird mittlerweile von der Firma Bredent als Bredent-Gießtechnik nach Sabath vermarktet. Im Lernmanagementsystem liegt Literatur dazu vor (Bredent-Gießtechnik, Der Dentalguss, März 2008, Kapitel 5).
Wie wird nach dieser Methode die Kontraktion oberhalb des Soliduspunktes ausgeglichen?
Dokumentiere deine Ergebnisse in Form einer Grafiz und lade diese Dokumentation im LMS hoch. Vergleiche dabei das Verfahren zum "normalen" Verfahren.
Probiere die Gießtechnik nach Sabath im Labor einmal aus und/oder diskutiere sie mit Chef und Chefin und/oder Techniker*innen.
Anstiften und Einbetten
Aus LS8.1 wissen wir bereits, dass Legierungen sich bei Wärme ausdehnen. Man sagt dazu auch Wärmeausdehnung oder thermische Expansion. Wenn sich die Legierungen wieder abkühlen, ziehen sie sich zusammen. Man sagt dazu auch Wärmeschrumpfung oder thermische Kontraktion.
Diese thermische Expansion und Kontraktion gilt für alle Stoffe. Jedoch expandieren und kontrahieren unterschiedliche Werkstoffe unterschiedlich stark. Beim Gießen erhitzen wir die Muffel, den feuerfesten Vlies, die Einbettmasse und die Legierung, 4 Werkstoffe mit vier unterschiedlichen Wärmeausdehnungen und Wärmeschrumpfungen.
Kontraktion einer Legierung oberhalb des Soliduspunktes
Kontraktion einer Legierung unterhalb des Soliduspunktes
Stellt euer Handlungsprodukt fertig und kontrolliert es.
Anschließend muss das Handlungsprodukt hochladen werden. Wenn alle ihr Handlungsprodukt hochgeladen haben, müsst ihr euch gegenseitig anhand der festgelegten Kriterien bewerten.
Sie haben das Handlungsprodukt erstellt und anhand der Qualitätskriterien kontrolliert? Überlegt gemeinsam, was gut gelaufen ist und wo man sich noch verbessern kann. Die Erkenntnisse aus diesem Schritt können Sie auch noch auf andere (Lern-)Situation übertragen.